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Was für Konflikte gibt es eigentlich?

Vor dem Beginn einer Mediation ist es wichtig, zu wissen, vor welcher Art von Konflikt wir stehen. Warum ist das wichtig? In der sogenannten Vorphase werden zwei wichtige Hauptthemen des Konflikts abgeklärt:

  1. Ist der Konflikt überhaupt mediationsfähig?
  2. Von welchem Zeitaufwand ist auszugehen?

Zur Beantwortung dieser Fragen wird der Konflikt eingeordnet, kategorisiert. Mit der Frage der Kategorisierung von Konflikten haben sich in der Vergangenheit viele schlaue Köpfe beschäftigt. Um mir einen Überblick über den anstehenden Konflikt zu machen, nutze ich die Kategorisierung, die Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Glasl beschreibt.

Zunächst schauen wir, in welchem Rahmen sich der Konflikt bewegt, also wer in den Konflikt einbezogen oder von ihm betroffen ist.

Mikrokonflikte

Findet der Konflikt nur zwischen zwei Personen oder zwei kleineren Gruppen, z.B. Arbeits-Teams, statt, dann handelt es sich um einen Mikrokonflikt.

Mesokonflikte

Streiten sich ganze Bereiche oder Abteilungen, z. B. der Vertrieb mit der Produktion („Die verkaufen den Kunden mehr als wir produzieren können“ bzw. „Die produzieren weniger als wir verkaufen könnten“) so sind wir bereits in einem Mesokonflikt. Ein Mesokonflikt kann auch die Folge eines Mikrokonfliktes sein, etwas das ganz klein angefangen und sich dann ohne Bearbeitung ausgeweitet hat.

Makrokonflikte

Komplizierter wird es bei den Makrokonflikten. Diese spielen sich auf einem größeren Spielfeld ab. Hier geht es z.B. um Konflikte zwischen einer Gemeinde und dem Landkreis. Oder aber um einen Konflikt zwischen den Fanclubs zweier Fußballmannschaften. Bei dieser Art von Konflikten sind viel mehr Parteien im Hintergrund in den Konflikt eingebunden oder von dem Konflikt betroffen, als es vordergründig aussieht.

Diese Einschätzung allein hilft noch nicht, die o.g. Hauptthemen abzuklären. Daher unterscheiden wir in einem nächsten Schritt das Verhalten der Beteiligten.

Heiße und Kalte Konflikte

Sprechen die Streithähne noch miteinander, tauschen Standpunkte aus, oft auch heftig schreiend und gestikulierend, so liegt ein heißer Konflikt vor. Es brodelt nicht nur unter der Oberfläche, sondern es kommt regelmäßig zu heftigen Ausbrüchen.

Dem entgegen steht der kalte Konflikt. Hier herrscht nicht nur Eiseskälte, sondern auch beharrliches Schweigen. Ein Austausch von Standpunkten wird als nicht erforderlich gesehen, jedes Reden ein unnützer Kraftaufwand.

Bezogen auf die Abklärung des benötigten Zeitaufwandes ist der kalte Konflikt arbeits- und zeitintensiver, da hier als erster Schritt in der Konfliktbearbeitung die Aufgabe steht, die Parteien erst einmal wieder in Gespräch zu bringen. In einem heißen Konflikt tauschen sich die Parteien aus, hier werden Spielregeln aufgestellt, um den Austausch in ein ruhigeres Fahrwasser zu bringen.

Eskalationsstufen

Jetzt fehlt uns „nur noch“ ein Punkt, um den Konflikt einzuschätzen. Dieser letzte Punkt ist mit der wichtigste, an der gesamten Kategorisierung. Hier geht es darum, zu entscheiden, ob eine Mediation überhaupt (noch) zielführend sein kann. Daher betrachten wir in diesem Punkt wie weit die Eskalation des Konfliktes bereits gekommen ist.

Zur Einordnung nutze ich die Eskalationsstufen nach Glasl (2013). Diese reichen von der Stufe 1 „Verhärtung“ bis zur Stufe 9 „Gemeinsam in den Abgrund“.

Das Ergebnis der Einordnung eines könnte somit am Ende lauten:

„Ein heißer Mikrokonflikt der Phase 2.“

Es geht also darum, einen Konflikt zwischen wenigen Personen oder kleinen Gruppen zu bearbeiten, die noch miteinander reden (streiten) und die in der Eskalation in Debatten und Polemik gefangen sind.

Unsere beiden Eingangsfragen können wir nun beantworten:

1. Ist der Konflikt überhaupt mediationsfähig?

Ja!

2. Von welchem Zeitaufwand ist auszugehen? ​

Abhängig von der Anzahl der Teilnehmer ca. 1- 2 Tage.

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